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Ukulele vor blauem Hintergrund

Die Ukulele! Ein kleines Instrument mit großer Geschichte

Sie sieht aus wie eine Mini-Gitarre, doch in der hübschen kleinen Achterform der Ukluele verbirgt sich viel mehr, als das Auge zunächst wahrnimmt. Kaum ein Instrument weckt mehr Urlaubsgefühle, keines steht so sehr für die Sehnsucht nach Sonne, Strand und Palmen. Mit nur wenigen Tönen versetzt das kleine Vier-Saiten-Instrument Menschen in einen Zustand von Glückseligkeit und Freude. Man braucht nur die Augen zu schließen und kann sie förmlich spüren, die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut, die sanfte Brise des Ozeans. Beim Klang einer „Uke“ [sprich "juk"], wie sie zärtlich genannt wird, kann man einfach nicht schlecht gelaunt sein – und erst recht nicht, wenn man sie selbst spielt. Wir stellen dir das hübsche Instrument vor und nehmen dich mit in ihre bewegte Geschichte rund um die Welt. 
Zwei Frauen sitzen mit Kokosnuss und Ukulele vor einem Shack

 

Was macht die Ukulele zum perfekten Instrument?

Die Ukulele ist einzigartig. Ihr Klang, der so sehr mit unserer Vorstellung von Hawaii verbunden ist, spricht ein tiefliegendes Bedürfnis nach Glück, Harmonie und Gemeinschaft an. Das war schon immer so und ist vermutlich ein Grund für ihren Siegeszug um die Welt. Ein weiterer ist, dass sie mit nur vier Saiten leicht zu erlernen ist. Mit wenigen Akkorden entlocken auch ungeübte Spieler:innen der Ukulele hübsche Töne. Ein dritter Grund ist ihre geringe Größe: Die Ukulele ist mit ihren kleinen Maßen das perfekte Reiseinstrument. Egal wohin es geht, die Ukulele passt ins Handgepäck - und das war schon bei ihrer allerersten Reise so.

Ukulele mit Reisetagebuch und Landkarte

Die Geschichte der Ukulele beginnt in Portugal

Für die meisten Menschen das Sinnbild Hawaiis. Mit diesem Sehnsuchtsort ist sie unumstößlich verknüpft und von dort trat sie auch tatsächlich ihren Siegeszug an - zunächst in die USA und von dort aus die Welt. Doch ihre Reise begann an einem anderen Ort: Ihren Ursprung hat die Ukulele nicht auf den Pazifikinseln, sondern in Portugal. Von hier aus reiste ihre Urform im Jahr 1879 auf einem Schiff mit dem Namen Ravenscrag in Richtung Hawaiis. Als Machete, auch Braguinha bzw. Cavaco/Cavaquinho reiste sie im Gepäck von Einwanderern. Manuel Nunes, José do Espirito Santo und Augustine Dias wollten auf den Zuckerplantagen Hawaiis Geld verdienen. Schon damals war es üblich, günstige Arbeitskräfte im Ausland anzuheuern. Mitd dem schnell wachsenden Plantagenbetrieb kamen Einwander aus China, Japan und eben Portugal auf die Inseln. Sie brachten ihre Kultur mit und viele von ihnen blieben. Nicht zuletzt deshalb ist Hawaii heute ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen. Unsere drei Freunde aus Portugal, so erzählt man sich, seien nach der langen Schiffsfahrt vor lauter Freude über ihre Ankunft auf der paradiesischen Insel so glücklich gewesen, dass sie ausgelassen auf ihren Instrumenten zu spielen begannen. Die Menschen vort Ort verliebten sich sofort in das kleine Instrument und nannten es "Ukulele" - hüpfender Floh, nach den flink über die Saiten springenden Finger seiner Spieler.

Zeichnung drei portugisischer Musiker mit Instrumenten ähnlich der Ukulele

Der "Erfinder" der Ukulele: Manuel Nunes

Nachdem er sich mehrere Jahre auf den Plantagen und später als Schreiner verdingt hatte, beschloss Manuel Nunes sich dem Bau von Instrumenten zu widmen. Er eröffnete eine Fabrik und "M. Nunes and Sons" und stellte dort Ukulelen her. Die von Nunes hergestellten Instrumente wurden aus feinstem Koa produziert, naheliegend, denn es ist endemisch für Hawaii, wächst also (nur) dort  und es hat fantastische Klangeigenschaften, die dem quirligen Instrument Tiefe und Sustain verlien. 

Ein König und die Ukulele

Einer der größten Fans und leidenschaftlicher Advokat der Ukulele war König Kalākaua – der liebevoll „Merrie Monarch“ genannt wird, weil er sich zeitlebens für die Kultur und Sprache Hawaiis stark machte, Musik, Tanz und Feste liebte und überdies ein in jeder Hinsicht fortschrittlicher Monarch war. Kalākaua begeisterte sich für Technologie. In New York City lies er sich von Thomas Edison die Glühlampe erklären und stattet umgehend das köngliche Schloss auf Oahu mit Strom aus - noch vor dem Weißen Haus brannte im Schloss des Monarchen elektrisches Licht. König Kalākaua liebte die kleine Ukulele und verschaffte ihr viel Sichtbarkeit. Er, ebenso wie seine Schwester, Queen Lili'uokalani, die letzte Regentin Hawaiis vor dem illegalen Umsturz der Inseln (übrigens ein Zustand, der bis heute anhält), schrieb selbst Stücke für die Ukulele und sorgte mit zahlreichen Konzerten und seiner Unterstützung Manuel Nunes' dafür, dass sie sich schnell durchsetzte und von den Menschen auf Hawaii als Nationalinstrument "adoptiert" wurde. 

Heute ist sie von Hawaii nicht mehr wegzudenken. Sie ist Teil jeder Ohana (wie man die "Familie" auf Hawaii nennt) und integraler Bestandteil des hawaiianischen Selbstverständnisses. Und natürlich ist sie beliebtes Souvenir, sei es als tatsächliches Instrument oder als dekoratives Element auf Kleidung oder Kunst.

König Kalakaua von Hawaii

Der Siegeszug der Ukulele: Eroberung der Welt in Etappen

Wenige Jahre nachdem sie sich auf Hawaii etabliert hatte, zu Beginn der 1900er Jahre trat die Ukuklele ihren Siegeszug in die Welt an – zunächst in die USA und von dort kurz danach auch nach Europa, Japan, Australien und Neuseeland. Ausschlaggebend war ganz ohne Zweifel der überragende Erfolg des Hawaii Pavillions auf der Panama-Pacific International Exposition 1915 in San Francisco. Der im französischen Stil gestaltete Pavillion verzauberte die rund 18,8 Millionen Messebesucher. Bei oft kühlem San Francisco-Wetter traten die Besucher:innen durch grün gerahmte Glastüren und fanden sich in einer tropischen Atmosphäre, in der sie statt der üblichen Ausstellungen von landwirtschaftlichen Produkten oder Industriewaren den "weichen Klang der Ukulele“ hörten, wie das Honolulu Star Bulletin berichtete. Umgeben von tropischen Pflanzen und großformatigen Bildern der Landschaft Hawaiis lauschten sie Liedern wie "Aloha Oe" oder "On the Beach at Waikiki" – und konnten vor sogar Ukulelen kaufen. Geschäftsmann Jonah Kumalae aus Honolulu war gerade zu einem der größten Ukulelehersteller auf Hawaii geworden. Überrascht von der großen Nachfrage, funkte er nach Hause, um sich noch einhundert Ukulelen schicken zu lassen. Zeitungen verkündeten: "Die Ukulele wird beliebt", "Ukulelen kommen in Mode" und "Hawaiianische Musik ist der Hit der Ausstellung".

Werbung für eine Ukulele aus den 1920 Jahren

Lange war die Ukulele ein Symbol für Lebensfreude und Optimismus, doch der Zusammenbruch der Wall Street im Jahre 1929 und die darauffolgenden, wirtschaftsschwachen Jahre stellten Lebensfreude und Optimismus auf eine harte Probe - auch die Ukulele hatte es schwer, ihren Platz in der Gesellschaft zu behaupten. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie – in Plastik gegossen – zwar noch erfolgreich als Spielzeug vermarktet, aber der Zenit ihres Erfolges war überschritten. Bis weit in die 1980er Jahre hinein fristete die kleine Uke ein Schattendasein - und wurde zum Underdog. 

Die Renaissance eines unterschätzten Instruments

Für viele Jahre war die Ukulele in den Köpfen der meisten ein Kinderspielzeug oder niedliches Spaßinstrument. Lange Zeit schienen ihre Vielseitigkeit und ihr enormes musikalisches Potential in Vergessenheit geraten. Doch spätestens seit der unvergessene Israel „Iz“ Kamakawiwoʻole mit seiner Interpretation von „Somewhere over the Rainbow“ die Charts stürmte setzt sie ihren Siegeszug fort. Künstler:innen wie Jack Johnson, Jason Mraz, Taylor Swift, Billie Eilish, Eddie Vedder und hierzulande AnnenMayKantereit spielen die Uklele, die so vielseitig musikalisch einsetzbar ist und ihre Fans des kleinen Instruments entdecken, dass die Ukulele herausragend zu so ziemlich jeden Musikstil passt, sei es Pop, Jazz, Rock oder Punk.

Die Ukulele ist Trend. Sie passt zu unserem Lifestyle, der Suche nach Selbstverwirklichung, unserer Begeisterung fürs Reisen, unserer Sehnsucht nach Sinn. Die Ukulele ist das neue Yoga und setzt der kontinuierlichen Arbeit und Ermüdung etwas Glück und innere Gelassenheit entgegen. Sie ist romantisch und cool, sie ist fröhlich und doch ernst zu nehmen. Sie erweckt in uns eine gehörige Portion Wanderlust, doch während des entspannten Strummens lässt sie uns ganz im Jetzt und Hier sein. Keine Frage, die Ukulele hat die nächste wichtige Reise in ihrer bewegeten Geschichte angetreten – und sie ist gekommen, um zu bleiben. 

 

Bild einer Ukulele mit bemaltem Boden, das eine Strandszene zeigt

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